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Mykotoxin-Analyse per Smartphone: Neue Hoffnung für Landwirte?

Mykotoxine sind eine große Bedrohung für die Landwirtschaft. Vor allem in Entwicklungsländern ist das angebaute Getreide häufig mit den Schimmelpilzgiften belastet – mit gefährlichen Folgen für die Bevölkerung. Moderne Technik kann die Situation für Landwirte und Verbraucher verbessern.

Landwirte in Afrika müssen sich vielen Herausforderungen stellen: Dürreperioden bedrohen immer wieder die Ernte. Der Mangel an moderner Technik resultiert oft in verringerten Erträgen. Eine große Bedrohung sind zudem Mykotoxine – giftige Stoffwechselprodukte, die von Schimmelpilzen gebildet werden. Befallenes Getreide kann bei Verzehr schwere Erkrankungen auslösen. Besonders schädlich ist das Mykotoxin Aflatoxin, das vor allem in Mais, Erdnüssen und Getreide wie Hirse und Sorghum auftritt. Aflatoxin ist krebserregend, schwächt das Immunsystem, verändert das Erbgut und schädigt Nieren, Darm und Leber.

Wie präsent die Gefahr ist, belegen verschiedene Zahlen:

  • Weltweit sind 25 Prozent aller Feldfrüchte mit Aflatoxin belastet (Quelle). Besonders stark betroffen ist Afrika: So ist in Kenia 40 Prozent der Maisernte kontaminiert (Quelle).
  • Mehr als 4,5 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern sind Aflatoxin in ihrer Ernährung permanent ausgesetzt (Quelle).
  • Experten machen Aflatoxin für ein Drittel der weltweiten Leberkrebsfälle verantwortlich (Quelle). In Afrika ist die Rate besonders hoch: So tritt beispielsweise in Mosambik Leberkrebs 60 Mal häufiger auf als in den USA (Quelle).
  • Eine aktuelle Studie aus Kenia konnte zeigen, dass Aflatoxine bei Kindern zu chronischer Mangelernährung und Entwicklungsstörungen führen (Quelle).
  • Die jährlichen Verluste für afrikanische Unternehmen, die Getreide, Nüsse und getrocknete Früchte aufgrund der strengeren Aflatoxin-Standards nicht in die EU exportieren können, werden auf 670 Millionen US-Dollar geschätzt (Quelle).

Das Bewusstsein für Mykotoxine ist in Entwicklungsländern jedoch noch gering. So werden häufig Methoden angewandt, die das Wachstum von Schimmelpilzen begünstigen – wie das Trocknen der Maiskolben samt Blättern oder die Lagerung in einfachen Nylonsäcken. Es ist wichtig, Landwirte und Händler über die unsichtbaren Gifte aufzuklären und ihnen Maßnahmen an die Hand zu geben, mit denen sie Schimmelpilzbildung während Lagerung und Transport verhindern können.

Schnelle und günstige Methoden für den Mykotoxin-Nachweis sind gefragt

Eine weitere wichtige Maßnahme, um das Mykotoxin-Risiko für die Bevölkerung zu senken, ist die flächendeckende Implementierung von Testsystemen zum Nachweis von Mykotoxinen. Solche Testsysteme sind jedoch teuer und für viele Landwirte, oft arme Kleinbauern und Familienbetriebe, nicht erschwinglich. Es werden daher Tests benötigt, die preisgünstig und einfach durchzuführen sind. Ein Vorreiter in dem Bereich war 2013 das Unternehmen Mobile Assay, das in Zusammenarbeit mit mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen und gefördert von der Bill & Melinda Gates Foundation, eine Smartphone-App zum Nachweis von Aflatoxin entwickelte. Mit der Smartphone-Anwendung RIDA®SMART APP von R-Biopharm ist es heute möglich, alle relevanten Mykotoxine (Aflatoxin, DON, Zearalenon, Fumonisin und T-2 HT-2) in Getreide schnell und bequem quantitativ nachzuweisen. Das Prinzip ist einfach: Nachdem der Test mit Hilfe des Lateral Flow-Teststreifens durchgeführt ist, wird der Teststreifen mit der Smartphone-Kamera fotografiert. Das Smartphone analysiert die Intensität der Testbande und gibt sofort das Testergebnis aus.

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