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Neuigkeiten aus dem Bereich der Lebensmittel- und Futtermittel-Analytik

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Neues r-biotube Video: Die Geschichte vom Lebensmittelpfutsch

Pferdefleisch in Lasagne, falsch deklarierter Fisch oder verunreinigte Babynahrung – Lebensmittelbetrug macht immer wieder Schlagzeilen. Unternehmen erhoffen sich hierdurch einen finanziellen Vorteil, gefährden aber nicht selten die Gesundheit von Verbraucher*innen. 2008 wurde der Chinesische Melaminskandal aufgedeckt. Damals hatten die Produzenten Milchprodukten Melamin, einen stickstoffhaltigen Kunstharzgrundstoff, beigemischt, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. 300.000 Babys erkrankten an Nierenversagen und es gab Todesfälle.

Andere Fälle von Lebensmittelbetrug führen Verbraucher*innen zwar auch in die Irre, sind aber nicht gesundheitsgefährdend. Beispiele hierfür sind Olivenöl, das mit Haselnussöl gestreckt wird. Oder Lasagne, in der Rindfleisch durch Pferdefleisch ersetzt wurde.

Das Europäische Netzwerk zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug der EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission (EU Food Fraud Network; EU FFN) hat vier Kriterien aufgestellt, die erfüllt sein müssen, um von „Lebensmittelbetrug“ zu sprechen:

  • Vorsatz
  • Verstoß gegen das EU-Lebensmittelrecht
  • Gewinnerzielung
  • Täuschung des Verbrauchers

Schon in der Antike ein zweifelhaftes Geschäftsmodell

Lebensmittelbetrug ist keineswegs ein Problem der letzten Jahrzehnte. “Food Fraud” hat eine überraschend lange Tradition. Schon in der Antike wurde Wein versüßt. Diese Methode war allerdings giftig und verstärkte die gesundheitsschädliche Wirkung des Alkohols. Und genau um dieses spannende Thema – Lebensmittelbetrug und seine Geschichte –  geht es in unserem neuen Video . Darin beleuchten wir, wie Lebensmittelbetrug an Wein vorgenommen wurde und mit welchen Methoden man ihm auf die Spur kam.

Die Römer wussten: So wird Wein süßer

Römer hatten noch keinen Zucker und so suchten sie nach Alternativen, wie sie Wein süßer machen konnten. Sie fanden heraus, dass der Most süßer wurde, wenn man ihn in Bleigefäßen kochte. Das Blei aus dem Kessel reagiert mit dem Essig im Wein, sodass Bleiazetat entsteht. Und das schmeckt süß!

Diese Methode, die die Römer “Sapa” nannten, blieb bis in 17. Jahrhundert hinein bekannt, denn es war schwer, wohlschmeckende Weine in sonnenarmen Gegenden anzubauen. Nur führte dies nicht selten zu Bleivergiftungen bei Weinliebhaber*innen.

Blieb der gepanschte Wein unentdeckt?

Die Geschichte um den süß-giftigen Wein ist noch nicht zu Ende. Denn Ärzte fanden nicht nur heraus, dass Blei im Wein gefährlich ist, sondern entwickelten auch Testmethoden. Wie reagierte der Herzog von Baden-Württemberg auf die Erkenntnis, dass sich seine Untertanen offenbar vergifteten?

Das erzählen wir Ihnen in unserem Video. https://youtu.be/qPUL7LXvkzU