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Plant based food: Mykotoxine in der pflanzenbasierten Ernährung
Der Trend zur vegetarischen und veganen Ernährung ist ungebrochen. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang sind Mykotoxine, denn viele der „plant based“-Produkte bestehen aus Getreide, Nüssen oder Soja – Lebensmittel, die häufig mit Schimmelpilzgiften kontaminiert sind.
Immer mehr Menschen reduzieren ihren Fleischkonsum oder verzichten ganz auf tierische Lebensmittel. Milch- und Fleischalternativen auf Pflanzenbasis sind aktuell einer der größten Ernährungstrends. Doch bei einigen der Lebensmittel für die vegetarische und vegane Ernährung gibt es ein Problem: Sie sind besonders anfällig für Mykotoxine.
Mykotoxine sind ein großes Problem in der Landwirtschaft. Laut einer viel zitierten Schätzung der FAO sind mehr als 25% der weltweiten Ernte mit Mykotoxinen kontaminiert. Vor allem Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte, Gewürze und Hülsenfrüchte, aber auch andere Lebensmittel sind betroffen. Im Jahr 2019 waren Mykotoxine der zweithäufigste Grund für Lebensmittelwarnungen des RASFF. Die Schimmelpilzgifte haben viele gesundheitsschädliche Wirkungen für Menschen und Tiere. Daher sind in den meisten Ländern Höchstwerte für die verschiedenen Mykotoxine und Lebensmittelgruppen definiert.
Mykotoxine in pflanzlichen Milchalternativen
Pflanzliche Milchalternativen bestehen meist aus Mandeln, Hafer, Soja oder Reis – alles Lebensmittel, die Mykotoxine enthalten können. Inwieweit auch das Endprodukt Mykotoxine enthält, dazu gibt es bislang erst wenige Studien:
- Eine Untersuchung weist darauf hin, dass Hafermilch am häufigsten kontaminiert ist (Miró-Abella et al., Food chemistry, 2017).
- In einer anderen Untersuchung konnten Mykotoxine in 75% der getesteten Hafermilchgetränke und in 12,5% der Sojamilchgetränke nachgewiesen werden (Arroyo-Manzanares, Food Additives & Contaminants, 12, 2019).
- Selbst in Babynahrung auf Hafer- und Sojabasis wurden Mykotoxine gefunden: Das Trilogy-Labor in den USA fand dort vor allem Ochratoxin A in teils extrem hohen Konzentrationen.
Mykotoxine in „Superfoods“
Nicht nur Lebensmittel auf Getreidebasis können Mykotoxine enthalten. Auch in vielen sogenannten „Superfoods“ wurden bereits Schimmelpilzgifte nachgewiesen:
- Algen wie Spirulina, Chlorella und Seetang: In einer Untersuchung der Yantai University in China enthielten 43 der 50 getesteten Algenproben Mykotoxine (Yanshen Li e.a, Toxins 2018, 10(11), 481).
- Grüner Tee und andere Kräutertees: In 5 von 10 Proben von losem Tee sowie in 1 von 10 Teebeutel-Proben wurden eine oder mehrere Arten Mykotoxine nachgewiesen (Assunção e.a., Toxins 2021, 13(2), 119).
- Urgetreide und Pseudo-Getreide: Auch alte Getreidesorten wie Dinkel, Einkorn, Emmer und Kamut sowie Pseudocerealien wie Teff, Quinoa, Sorghum, Hirse und Amaranth sind anfällig für Mykotoxine (Ramos-Diaz e.a, Food Control, 2021,130).
Fazit
Auch wenn hier noch weitere Forschung nötig ist: Die pflanzenbasierte Ernährung könnte dazu führen, dass in der Summe höhere Mykotoxinmengen aufgenommen werden – selbst wenn die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Neue Lebensmittel erfordern immer auch eine Risikobewertung in Bezug auf Mykotoxine. Regelmäßige Testungen auf Mykotoxingehalte sind unabdingbar.