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Mykotoxinbinder: Wissenschaftliche Fortschritte, EU-Konformität und analytische Validierung angesichts steigender Aflatoxinrisiken
Was sind Mykotoxinbinder, wann werden sie eingesetzt und wie wird ihre Wirksamkeit getestet? Wie können sie dazu beitragen, die Auswirkungen von Aflatoxin in Tierfutter zu mindern und Aflatoxin M1 in Milch zu reduzieren? Dieser Blogbeitrag geht diesen Fragen nach und beleuchtet die Bedeutung von Bindertechnologien angesichts steigender Risiken einer Aflatoxinkontamination.
Mykotoxine, toxische Stoffwechselprodukte von Pilzen wie Aspergillus flavus, stellen weltweit weiterhin eine Gefahr für die Lebens- und Futtermittelsicherheit sowie die Tiergesundheit dar. Unter ihnen ist Aflatoxin B1 (AFB1) aufgrund seiner Karzinogenität und seines Stoffwechselprodukts Aflatoxin M1 (AFM1), das Milch kontaminieren kann, wenn Milchkühe kontaminiertes Futter aufnehmen, besonders besorgniserregend. Jüngste Warnungen und Studien unterstreichen die Dringlichkeit der Umsetzung wirksamer Strategien zur Risikominderung, insbesondere angesichts der steigenden Aflatoxingehalte in Mais aus dem Balkan.
Klimawandel treibt Anstieg von Aflatoxin in Mais aus dem Balkan voran
Eine aktuelle Studie aus Serbien und Kroatien hat gezeigt, dass heiße und trockene Wetterbedingungen, die durch den Klimawandel verursacht werden, die Aflatoxinbelastung in Mais erheblich erhöht haben. Im Jahr 2021 wurde Aflatoxin B1 in 84 % der serbischen und 40 % der kroatischen Maisproben nachgewiesen, verglichen mit weniger als 10 % in den Vorjahren. Dürre und erhöhte Temperaturen schaffen ideale Bedingungen für die Vermehrung von Aspergillus flavus, was zu einer erhöhten Toxinproduktion führt.
Eine Studie aus Serbien aus dem Jahr 2023 bestätigte das Vorhandensein von Aflatoxin B1 in Mais und Tierfutter sowie von Aflatoxin M1 in Käse und Milch – was die Notwendigkeit wirksamer Strategien zur Risikominderung unterstreicht.
Dieser Trend ist kein Einzelfall. Die Risikoklassifizierung von GMP+ International für die Ernte 2025/2026 stuft Serbien und Rumänien als Länder mit hohem Risiko für eine Aflatoxin-Kontamination in Mais ein. Diese Klassifizierung schreibt häufige Tests vor.
Minderung der Auswirkungen von Mykotoxinen mit Bindemitteltechnologien
Mykotoxinbinder sind ein wichtiges Mittel, um die schädlichen Auswirkungen von Mykotoxinen auf Tiere zu mindern und die Übertragung auf tierische Lebensmittel wie Milch zu reduzieren. Diese Substanzen binden sich an Mykotoxine und verhindern deren Aufnahme über den Darm. Aluminiumsilikat-Binder wie Bentonite und Zeolithe werden aufgrund ihrer porösen Struktur auf Siliziumdioxidbasis häufig verwendet. Sie sind zwar hochwirksam gegen Aflatoxine, zeigen jedoch nur eine begrenzte Wirksamkeit gegen andere Mykotoxine wie DON und können auch Vitamine und Spurenelemente adsorbieren. Die Leistung kann durch Modifikationen und die Zugabe organischer Inhaltsstoffe verbessert werden, wie eine kürzlich in Nature Scientific Reports veröffentlichte Studie gezeigt hat.
EU-Verordnung über Mykotoxinbinder und deren Einhaltung
Gemäß der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1060/2013 der Kommission ist Bentonit als technologischer Futtermittelzusatzstoff für alle Tierarten, einschließlich Milchkühe, und seine Verwendung als Mykotoxinbinder zugelassen. Die Produkte müssen unter den vorgeschlagenen Verwendungsbedingungen ihre Sicherheit und Wirksamkeit nachweisen, sodass eine analytische Validierung sowohl aus regulatorischer als auch aus kommerzieller Sicht unerlässlich ist. In den Vereinigten Staaten hat die FDA keine spezifischen Mykotoxinbinder zur Entfernung von Mykotoxinen zugelassen, aber Mykotoxinbinder werden verwendet und in der Regel als „Fließmittel“, „Verdauungshilfen“ oder „Antibackmittel“ gekennzeichnet, was zulässig ist.
Wie man die Wirksamkeit von Mykotoxinbindern testet: In-vitro- und In-vivo-Methoden
Mehrere Studien bestätigen, dass Mykotoxinbinder im Allgemeinen den Aflatoxin-M1-Gehalt in Milch deutlich senken können. Die Wirksamkeit jedes einzelnen Mykotoxinbinders wird in vivo durch Fütterungsversuche validiert, die zeitaufwändig und kostspielig sind. Die In-vitro-Analyse der Mykotoxinbindung dient als Screening-Instrument im Labor, um die Fähigkeit einer Substanz zur Bindung von Toxinen zu bewerten. Für Hersteller von Mykotoxinbindern bietet Trilogy Analytical Laboratory nach ISO/IEC 17025:2017 akkreditierte In-vitro-Studien zur Wirksamkeit von Bindemitteln an, in denen die Verdauungsbedingungen von Tieren simuliert werden, um die Adsorption und Desorption von Mykotoxinen zu bewerten.
Ablauf der Studie zur Wirksamkeit von Mykotoxinbindern von Trilogy
Der Prozess umfasst die folgenden Schritte:
• Angebotsanfrage einreichen: Legen Sie die Studienparameter wie Adsorptions-pH-Wert, Desorptions-pH-Wert, Einschlussrate und Mykotoxinkonzentration(en) fest.
• Einreichen der Probe: Nach Annahme des Angebots füllen Sie das Einreichungsformular aus und senden Ihre Probe an das Trilogy Analytical Laboratory in den Vereinigten Staaten.
• Bindemittelprüfung: Die Proben werden mit Hilfe der HPLC-Methode getestet.
• Ergebnisbericht: Sie erhalten ein detailliertes Analysezertifikat.
Dieser Service ermöglicht es Herstellern, Rezepturen zu optimieren, die Wirksamkeit nachzuweisen und die Konformität sicherzustellen, bevor sie in kostspielige Feldversuche investieren. Sind Sie bereit, die Leistung Ihres Bindemittels zu validieren? Besuchen Sie die Seite „Binder Analysis“ (Bindemittelanalyse) von Trilogy, um loszulegen.
Warum Schnelltests und die Validierung von Bindemitteln wichtig sind
In Zeiten erhöhter Mykotoxinrisiken müssen Sie schnelle Entscheidungen treffen. Rohfuttermittel kommen herein und ein schneller quantitativer Mykotoxintest wie der RIDA®QUICK Aflatoxin RQS, ein FGIS-leistungsgeprüfter (GIPSA) Aflatoxintest, liefert schnelle und zuverlässige Ergebnisse. Die Ergebnisse können in ein spezielles cloudbasiertes System wie RIDA®SMART Universe hochgeladen und mit den relevanten Beteiligten geteilt werden.
Diese Daten sind besonders nützlich, wenn der Futtermittelformulierung ein Mykotoxinbinder zugesetzt wird. Anhand der in den Inhaltsstoffen festgestellten Aflatoxinkonzentrationen kann die optimale Binderkonzentration berechnet werden.
Fazit
Da die Aflatoxinrisiken zunehmen – insbesondere bei Mais aus dem Balkan aufgrund von übermäßiger Hitze und Trockenheit – ist Wachsamkeit geboten. Die Zusammenarbeit innerhalb der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie, die wissenschaftliche Innovation, regulatorisches Bewusstsein und analytische Kompetenz vereint, wird dazu beitragen, sichere Lebensmittel und Futtermittel zu gewährleisten. R-Biopharm ist stolz darauf, Unternehmen bei der Bereitstellung sicherer, wirksamer und konformer Lösungen für die Futtermittel- und Milchsicherheit zu unterstützen.