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Antibiotika-Resistenzen bekämpfen
Antibiotika sind aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Infektionskrankheiten lassen sich damit effektiv und sicher behandeln. Doch durch die zunehmenden Resistenzen könnte sich das ändern, wie Forscher warnen.
Resistenzen gegen Antibiotika sind weltweit auf dem Vormarsch. Mediziner sehen darin eine der größten Gesundheitsgefahren für die Menschheit. Werden Erreger unempfindlich gegen Antibiotika, dann könnten viele bakterielle Infektionen in Zukunft nicht mehr behandelbar sein und nicht selten sogar tödlich verlaufen. Das gilt ganz besonders bei multiresistenten Bakterien. Der Hauptgrund für die Bildung von Resistenzen ist der übermäßige oder falsche Gebrauch von Antibiotika – in der Humanmedizin ebenso wie in der Tierhaltung.
Im Video erläutert Ronald Niemeijer diese Problematik genauer:
Antibiotika-Rückstände: So belastet sind unsere Lebensmittel
In der industriellen Tierhaltung werden Tiere oft mit Antibiotika behandelt, was bei falscher Verwendung zu Rückständen in tierischen Produkten führen kann. Der Verzehr belasteter Lebensmittel stellt für Verbraucher ein Gesundheitsrisiko dar. Und es gibt noch mehr Probleme, wie Ronald Niemeijer in diesem Video erläutert.
Was kann man gegen Antibiotika-Resistenzen tun?
Jeder Einsatz von Antibiotika birgt das Risiko, dass resistente Bakterien überleben. Um der weiteren Zunahme von Antibiotika-Resistenzen vorzubeugen, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören die folgenden Maßnahmen:
- Korrekte Verwendung der Medikamente (Anwendungsgebiet, Dosierung, Behandlungsdauer, etc.)
- Maßvoller Einsatz in der Tierhaltung, um Antibiotika-Rückstände in Lebensmitteln zu vermeiden (Einhaltung der gesetzlichen Wartezeit, Verbot von Antibiotika als Masthilfsmittel)
- Hygienemaßnahmen und Impfungen, um Infektionen möglichst zu vermeiden und so die Verbreitung der Erreger zu verhindern
Wie gefährlich sind Antibiotika-Rückstände in Lebensmitteln?
Während der Antibiotikaeinsatz in der ökologischen Landwirtschaft weitgehend verboten ist, ist er in der industriellen Tierhaltung weit verbreitet. Zwar ist der Einsatz nur zur gezielten Behandlung von erkrankten Tieren erlaubt, trotzdem kommt es vor, dass Antibiotika auch vorbeugend verabreicht werden. Die falsche bzw. illegale Verwendung kann zu Rückständen in tierischen Produkten führen. Belastete Lebensmittel können Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Innereien, Milch, Eier oder auch Honig sein. Antibiotikarückstände können die Entwicklung multiresistenter Bakterien fördern, stellen aber aufgrund ihrer potenziell kanzerogenen oder toxischen Eigenschaften sowie ihres allergischen Potenzials auch ein direktes Gesundheitsrisiko für den Verbraucher dar. Zum Schutz der Verbraucher gelten in vielen Ländern gesetzliche Rückstandshöchstmengen, die stichprobenartig kontrolliert werden.
Für die Kontrollen stehen verschiedene Testmethoden zur Verfügung. ELISA-Tests ermöglichen eine präzise Quantifizierung einzelner Antibiotika. Daneben gibt es mit dem Premi®Test auch einen mikrobiellen Schnelltest, der ein einfaches und kostengünstiges Screening direkt vor Ort beim Züchter, im Schlachthaus oder in fleischverarbeitenden Betrieben ermöglicht. Es können auch Antibiotikarückstände direkt im Urin von Rindern und Schweinen nachgewiesen werden.