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Fusarium in Weizen: Das müssen Landwirte jetzt beachten

Fusarien machen derzeit vielen Landwirten zu schaffen: Das feuchte Klima in diesem Jahr hat ideale Bedingungen für Schimmelpilze geschaffen. Die von den Schimmelpilzen gebildeten Toxine könnten die Landwirte einen beträchtlichen Teil der Ernte kosten. Aktuelle Prognosen aus Großbritannien und der Schweiz liefern Grund zur Sorge.

Experten schlagen Alarm: Dieses Jahr könnte es aufgrund der feuchten Witterung während der Getreideblüte in Europa zu einem gehäuften Auftreten von Mykotoxinen kommen. Mit lang anhaltenden Niederschlägen und Temperaturen um 20°C waren die Bedingungen insbesondere für die Ausbreitung von Fusarien ideal. Fusarien zählen weltweit zu den wichtigsten Schadpilzen. Problematisch sind sie vor allem wegen der von ihnen gebildeten Mykotoxine, darunter Trichothecene, Zearalenon und Deoxynivalenol (DON, auch bekannt als Vomitoxin).

Zum Start der diesjährigen Weizenernte warnen nun mehrere Studien vor erhöhten Mykotoxinbelastungen:

  • In der Schweiz rechnet die Organisation swiss granum für die Getreideernte 2016 mit einer hohen DON-Belastung. Laut den Experten scheint der Befall mit Fusarien auf einem hohen Niveau zu sein. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren gab es während der Weizenblüte eine höhere Anzahl an Tagen mit für Fusarien günstigen Wetterbedingungen. Die Daten lieferte das Prognosesystem FusaProg.
  • In Großbritannien sind laut Daten der Behörde AHDB rund 90 % des Winterweizens unter mittlerem oder sogar hohem Risiko für eine Fusarieninfektion. Betroffen sind vor allem die südlichen und östlichen Regionen Englands, da die Witterung während der Weizenblüte dort im Vergleich zum Vorjahr deutlich günstiger für die Ausbreitung von Fusarien war.

Auch aus Deutschland, Frankreich und Ungarn gibt es Berichte über verstärkten Fusarienbefall.

Was tun bei Fusarien im Getreide?

Angesichts des hohen Risikos sollten Landwirte ihre Bestände sorgfältig auf Fusarien kontrollieren. Einen Fusarienbefall erkennt man bei Weizen an blass-rosa gefärbten Ähren. Wenn ein Schimmelpilzbefall entdeckt wird, ist es wichtig, Parzellen mit starkem Befall separat zu ernten und zu lagern, um eine weitere Ausdehnung zu verhindern.

Den Mykotoxingehalt im Getreide kann man mit verschiedenen Analysemethoden messen, z.B. mit Lateral Flow Schnelltests. Die RIDA®SMART APP ist eine neue Möglichkeit, Lateral Flow Tests quantitativ auszuwerten.RIDA SMART APPGrundsätzlich gibt es die folgenden Möglichkeiten im Umgang mit Fusarien:

  • Entsorgung: Am sichersten ist es, kontaminierte Partien zu entsorgen. Dies ist jedoch aus betriebswirtschaftlicher Sicht in der Regel nicht praktikabel.
  • Verschnitt: Eine Mischung von kontaminierten Partien mit unbelasteten Partien, um einen Verdünnungseffekt zu erzielen, ist in den meisten Ländern nicht erlaubt. In der EU gilt ein generelles Verschneidungsverbot.
  • Verwertung: Partien, die für die Lebensmittelproduktion nicht mehr geeignet sind, können unter Umständen noch als Tierfutter verwendet werden. Rinder reagieren hierbei weniger empfindlich auf DON als Schweine.
  • Detoxifizierung: Chemische Verfahren, die die Toxine aus dem Getreide entfernen, sind sehr aufwändig und teuer und somit bisher nicht praxisrelevant.
  • Prävention: Mit Hilfe von ackerbaulichen Maßnahmen kann die Ausbreitung von Schimmelpilzen begrenzt werden. Dazu zählen z.B. der Anbau von resistenten Sorten, die Bodenbearbeitung, eine geeignete Fruchtfolge oder auch der Einsatz von Fungiziden. Nach der Ernte lässt sich ein Pilzbefall durch schnelle Trocknung und geeignete Lagerbedingungen vermeiden.

Weitere Informationen zur Mykotoxinanalyse

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