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Antibiotika-Rückstände in Honig

Der September markiert den Abschluss der Honigernte eines Jahres und ist in den USA offiziell „National Honey Month“ – ein guter Moment, um das süße Naturprodukt mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn so naturbelassen, wie man denken mag, ist Honig nicht unbedingt. Sowohl die Bienen als auch die Pflanzen, von denen der Nektar stammt, können unter Umständen mit Antibiotika behandelt worden sein. Rückstände davon finden sich auch im Honig.

Die Antibiotikabelastung ist ein großes Problem im weltweiten Honighandel. Immer wieder werden Medikamentenrückstände in teils bedenklichen Konzentrationen nachgewiesen. Doch wie kommen die Medikamente überhaupt in den Honig? Zum einen können Bienenkrankheiten wie die Faulbrut oder ein Befall mit der Varroa-Milbe mit Antibiotika bekämpft werden. Auch zur Behandlung von Pflanzenkrankheiten wie dem Feuerbrand kann Antibiotika eingesetzt werden. Sammeln Bienen Nektar von behandelten Pflanzen, gelangen Rückstände davon ebenfalls in den Honig.

In der EU ist der Einsatz von Antibiotika in der Imkerei grundsätzlich verboten. Mit Ausnahme von Streptomycin sind keine Rückstandshöchstmengen festgelegt (Nulltoleranz). Bei Honig, der in Europa produziert wird, lassen sich entsprechend nur selten Rückstände nachweisen. In anderen Ländern ist der Antibiotika-Einsatz jedoch legal – so auch in Südamerika, wo ein Großteil des hier konsumierten Honigs produziert wird. Vor allem bei importiertem Honig ist es deshalb wichtig, die Ware auf etwaige Rückstände zu testen, um eine Gesundheitsgefahr für den Verbraucher auszuschließen.

Bei der Honig-Analyse werden grundsätzlich die folgenden Parameter analysiert:

  • Authentizität (z.B. Fremdenzyme und zugesetzter Zucker)
  • Qualitätsparameter (z.B. Wasser-, Zucker- und Säuregehalt)
  • Botanische Herkunft
  • Genetisch modifizierte Organismen
  • Mikrobiologie & Hygiene (z.B. Gesamtkeimzahl, Bakterien, Hefen und Schimmel)
  • Pestizide
  • Bienen-Abschreckmittel (Repellents)
  • Antibiotikarückstände

Relevante Antibiotika, auf die Honig getestet werden sollte, sind vor allem Streptomycin, Chloramphenicol und Tetracyclin. Für alle drei Analyten haben wir zuverlässige ELISA-Tests im Portfolio. Die Tests für Streptomycin und Chloramphenicol wurden kürzlich überarbeitet und bieten nun neben einer vereinfachten Probenvorbereitung und Testdurchführung auch bessere Werte hinsichtlich Sensitivität, Wiederfindung und Nachweisgrenze.

R3104: RIDASCREEN® Streptomycin

  • Gebrauchsfertige Reagenzien
  • Weniger Pipettieren durch funktionalisierte Mikrotiterplatte
  • Inkubationszeit von nur 45 Minuten
  • Nachweisgrenze von 2 μg/kg

Details

R1511: RIDASCREEN® Chloramphenicol

  • Einfache Probenaufbereitung ohne IAC oder SPE
  • Gebrauchsfertige Reagenzien
  • Weniger Pipettieren durch funktionalisierte Mikrotiterplatte
  • Nachweisgrenze kleiner als der MRPL

Details

R3505: RIDASCREEN® Tetracyclin

  • Einfache Probenaufbereitung
  • Gebrauchsfertige Reagenzien (Standardlösungen als Konzentrat)
  • Nachweisgrenze ca. 3,7 μg/kg

Details

Die Auswertung erfolgt bei allen Tests mittels Mikrotiterplatten-Photometer sowie der Software RIDA®SOFT Win.net. Eine automatisierte „Walk away“-Testdurchführung durch Pipettier-Roboter wie ChemWell, Thunderbolt und Gemini ist in Vorbereitung.