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Schadstoffe im Futternapf: Wie sicher ist Tiernahrung?
Egal ob für Hund, Katze, Vogel, Rind oder Schwein: Tierfutter sollte gesund und frei von Schadstoffen sein. Dass das in der Realität nicht immer der Fall ist, zeigten kürzlich mehrere Rückrufaktionen. Wir haben zusammengefasst, welche Kontaminanten man als Hersteller im Blick haben sollte.
Wie beim Menschen hängt auch bei Tieren die Gesundheit und Leistungsfähigkeit entscheidend von einer ausgewogenen Ernährung ab. In der Nutztierhaltung ist die Qualität des Futtermittels ein entscheidender Erfolgsfaktor – und auch bei Haustiernahrung steigen die Qualitätsansprüche. Klar ist: Tierfutter sollte auf die jeweilige Tierart angepasst sein, ausreichend Nährstoffe enthalten und frei von unerwünschten oder verbotenen Stoffen sein. Um das zu gewährleisten, unterliegen Futtermittel strengen Richtlinien. Regelmäßige Analysen sind daher unerlässlich.
1. Mikrobiologische Kontamination
Salmonellen waren der Grund für gleich mehrere Rückrufe in den vergangenen Wochen, betroffen waren z.B. Hunde-Leckerli und Sojaschrot. Vor allem eiweißreiche Futtermittel sind anfällig für Kontaminationen, denn sie bieten einen guten Nährboden für die Bakterien. Werden Tiere mit kontaminiertem Futter gefüttert, kann das Infektionen verursachen. Problematisch ist das insbesondere bei Nutztieren, denn die Salmonellen können durch Schmierinfektion auch in Milch, Eier und Fleisch der Tiere gelangen. Neben Salmonellen können auch andere Bakterien sowie Hefen und Schimmelpilze Kontaminationen von Tierfutter verursachen. Die Überwachung pathogener Mikroorganismen sowie der Gesamtkeimzahl ist daher eine wichtige Aufgabe bei der Herstellung von Futtermitteln.
2. Rückstände
Fleisch, das zur Herstellung von Futtermitteln verwendet wird, unterliegt ebenso wie Fleisch für den menschlichen Verzehr strengen Kontrollen. Dennoch kann es vorkommen, dass sich im Fleisch unerlaubte Rückstände von Hormonen, Antibiotika oder sonstigen Tierarzneimitteln finden. Mit ELISA-Tests kann eine Vielzahl solcher Substanzen zeitnah nachgewiesen werden. Daneben können auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide) oder Düngemitteln (Nitrat) ins Tierfutter gelangen. In der EU sind Höchstmengen für Rückstände, sogenannte Maximum Residue Limits, festgelegt.
3. Mykotoxine
Mykotoxine sind Gifte, die von Schimmelpilzen gebildet werden. Sie können bei Tieren schon in geringen Konzentrationen Wachstums- und Fruchtbarkeitsstörungen verursachen. Vor allem Getreide wird häufig von Schimmelpilzen befallen und kann daher kontaminiert sein. Für das Mykotoxin Aflatoxin B1 ist in der Futtermittelverordnung ein Höchstgehalt festgelegt, für Deoxynivalenol (DON), Zearalenon, Ochratoxin und Fumonisin hat die EU-Kommission Richtwerte definiert. Mykotoxine lassen sich mit Hilfe von Lateral Flow Tests schnell und einfach vor Ort nachweisen. Durch flächendeckende Kontrollen und vorbeugende Maßnahmen sind Funde von Mykotoxinen in Futtermitteln sehr selten geworden.
4. Gentechnisch veränderte Organismen (GVO)
Das in der Futtermittelproduktion gern verwendete Sojaschrot wird häufig aus gentechnisch veränderten Sojabohnen hergestellt. Auch Mais, Raps und Reis stammen oft von gentechnisch veränderten Pflanzen. In der EU sind verschiedene GVO zugelassen, sie müssen aber ab einem Schwellenwert von 0,9 % deklariert werden. Wer gentechnikfreie Futtermittel herstellt, muss dies mit Hilfe entsprechender Analysen überprüfen; die Methode der Wahl ist hierfür die real-time PCR.
5. Schwermetalle
Schwermetalle können für Mensch und Tier gesundheitsschädlich sein und auch chronische Vergiftungen hervorrufen. Sie gelangen über Böden, Düngemittel oder Zusatzstoffe in das Futtermittel. Vor allem Blei wurde schon häufiger in Tiernahrung nachgewiesen – zuletzt Ende Januar in Hundefutter aus Schweden. Für Blei, Cadmium, Quecksilber, Arsen und Fluor wurden in der EU Höchstwerte festgelegt.
6. Dioxine
Dioxine sind organische Schadstoffe, die sich in der Umwelt anreichern und ubiquitär in Böden, Gewässern, Pflanzen und Tieren anzutreffen sind. Für Dioxin und die ebenfalls giftigen Polychlorierten Biphenyle (PCB) in Futtermitteln wurden in der EU Höchstwerte festgelegt.